Das war Absicht!! – Fünf Dinge die du über Visionssuche wissen solltest

 

1) Energie folgt der Aufmerksamkeit

Diese Worte habe ich zum ersten Mal von meinem Somatics- und Performancelehrer Soto gehört, einem Meister der Kampfkünste. Dort wo du deine Aufmerksamkeit hinlegst, folgt deine Energie, deine Kraft. In den Kampfkünsten geht es dabei um erhöhte gleichzeitige Körperwahrnehmung, Lenken des „Chi“, der Lebensenergie.

Bei der Visionssuche geht es darum eine klare Absicht in das Ritual zu legen, in der dreitägigen Vorbereitungszeit mit Naturübungen, Selbstreflexion und Unterstützung von uns und der Gruppe einen „Absichtssatz“ zu finden, der für die Solozeit wie ein Anker wird. Diese Absicht markiert den Übergang, das Neue, das schon am Werden ist, vielleicht noch nicht ganz da, aber schon spürbar und wahrnehmbar in dir selbst.

Das können so Sätze sein wie:

Ich bin eine strahlende Frau, die liebt und ihre Kreativität ins Leben bringt…

Ich bin ein warmherziger, mutiger Mann und Vater, der…

Ich bin ein wunderbares Wesen, das…

Es geht um Worte, die Kraft haben für dich, bei denen du im Körper spürst „Ja, das ist es!“. Dieser Satz trägt dich dann durch das Fasten, die Einsamkeit, all die Krisen, die vielleicht da draußen kommen. Mit deiner Solozeit bestätigst du diese Absicht vor allen Wesen.

Stockkampf

 

2) Embodiment/Verkörperung

Bei dem Wort Vision klingt ja das Wort „schauen“ mit oder „Bild“ und natürlich ist das etwas, was sich zeigen kann, ein klares Bild von dir oder deinem Leben, doch was in jedem Fall passiert, ist die Verkörperung. Das ganze Ritual ist sehr körperlich, das Fasten, nur mit einer Plane, mit Wasser, das lebendige Wesen, das dein Körper ist und das mit den anderen Tieren, Pflanzen, Steinen,… sitzt, liegt schläft,.. das wird sehr spürbar, vielleicht auch durch Kopfschmerzen oder Hunger… Und darum geht es ja auch: Was will ich jetzt leben, mit diesem Körper, was verkörpere ich jetzt!

3) Self Generated Ritual – Selbst gestaltetes  Ritual

Es ist dein Ritual, deine Art, um für dich zu finden, was bedeutsam ist und wirkt.

Deshalb ist diese Art Visionssuche zu machen offen für alle spirituellen Wege und Richtungen. Wir unterstützen dich dabei rauszufinden, was für dich Bedeutung hat, welche Veränderung, welche symbolische Handlung es vielleicht braucht, was ist dafür zu tun gibt. Unsere Erfahrung: Oft geht es um Vergebung, Klärung, noch was loslassen, noch was gesagt haben, um bereit zu werden für das Neue.

Und: Drei oder vier Tage alleine draußen für deine Absicht zu gehen ist völlig genug.

4) Gemeinschaft der Dinge

Das paradoxe ist, dass obwohl das Herzstück der Zeit eine Zeit des Alleinseins ist, ist Visionssuche eine intensive Gemeinschaftserfahrung.

Das eine ist die Gruppe der Menschen, die dein Werden bezeugt, deine Wunden, deine Träume, deine Ängste, deine Sehnsucht, deine Absicht. Und diese Menschen stehen ja auch für die größere Menschengemeinschaft.

In den indigenen Traditionen gingen die Menschen hinaus um „Medizin“ für ihr Leben und für die Gemeinschaft zu bekommen. Wenn wir unseren Platz mit voller Kraft an- und einnehmen können, werden wir in der Gemeinschaft „unserer Leute“ wirken.

Und mit Gemeinschaft ist die Gemeinschaft aller Dinge da draußen gemeint, in die wir als Menschen von Frauen/Menschen geboren sind, und durch die Solozeit entstehen viele neue Beziehungen zu den Wesen draußen, Gespräche mit den Ameisen vielleicht, den Vögeln, den Wolken, den Bäumen, den Steinen..

5) The Unknown- das Nichtwissen – The Mystery

Und letztlich ist es ein Tanz mit dem Nichtwissen, wie das große Ritual in dein Leben hinein wirkt. Dinge kommen in Bewegung, von denen wir vorher nichts ahnten. Was da draußen in unsere Solozeit passiert, wissen wir nicht, welche Wahrheiten in uns aufsteigen, über unser Leben, wie das Wetter wird, wie Fasten wirkt auf uns, all das ist das Unbekannte, für das es Mut braucht.

Visionssuche – mit deiner Absicht ins Unbekannte zu gehen und dich dann finden lassen vom großen Mysterium…oder den Ameisen! 😉

@gabrielemaria